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Die Zeit in Gaildorf
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Das Bankhaus IHStein
Anfänge der Bank IHStein
Nach 1840: Stifter des Aufstiegs
I.H.Stein im 20.Jahrhundert



Die erste Erwähung der Familie von Stein erfolgt mit Peter Christoph Stein, der von 1525 bis um 1600 lebte. Sein Sohn Christoph Stein war der Ahnherr der Familie und wurde 1553 ebenfalls in Gaildorf an der  Kocher, der Hauptstadt eines württembergischen Kreises an den Ausläufern des Mainhardwaldes, geboren. Er war Forstmeister in limpurgischen Diensten, hat die Wälder in den nordöstlich von Gaildorf gelegenen Bergen behütet. 1621 ist er im Heimatort verstorben. Seine erste Frau hiess Salome Munz und seine zweite frau Katharina Hoffmann (geheiratet 1603). Er hatte insgesamt 13 Kinder, darunter Albrecht Stein,  den späteren Obervogt von Gaildorf aus dem Jahre 1629, und Kaspar, Hausvogt von Gaildorf und später Rat. 

1611 hat er einen Wappenbrief erhalten. Sein Sohn Kaspar Stein, am 2. Oktober 1608 in Gaildorf geboren, wurde 1628 Kammerschreiber, dann Hausvogt zu Gaildorf im Dienst des Schenken Joachim Gottfried von Limpurg. Er zeichnete sich im Dreißigjährigen Krieg aus, wurde Kapitän, erhielt den Ratstitel. Gestorben ist er schon am 4. November 1658 mit 50 Jahren in seiner Heimat.  


Exkurs: Die Geschichte Gaildorfs

Das Alte Schloss wurde in einem Vertrag zwischen Schenk Friedrich von Limpurg und der Stadt Hall im Jahre 1399 urkundlich in Form einer "Veste", einer Burg erstmals erwähnt. Dieser Vertrag regelte die Holzflößerei auf dem Kocher zu den Salzsiedern der Stadt Hall. Der Vertrag und das 35 Jahre später entstandene Siegel der Stadt Gaildorf, das noch heute das Floß zeigt, belegt, wie wichtig das Holzflößen zur damaligen Zeit für Gaildorf war.

Im Jahre 1700 ehelichte Juliane Dorothea von Limpurg, die Tochter des Schenkenpaares Wilhelm Heinrich und Elisabeth Dorothea, den Grafen Johann Wilhelm von Wurmbrand aus der Steiermark. Nach dem Grafen Johann Wilhelm von Wurmbrand wurde der große Saal des Alten Schlosses benannt. Die Konstruktion der eichenhölzernen Renaissancedecke wurde unter eine ältere, auch heute noch zum Teil erhaltende Stuckdecke erbaut. Das Besondere dieser Decke ist, dass sie freitragend ist und eine außerordentliche statische Leistung darstellt. Im Wurmbrandsaal fand bereits die Hochzeit der Juliane Dorothea mit dem Grafen Johann Wilhelm von Wurmbrand statt. Später erbte sie einen beachtlichen Teil des Schlosses.» Wechselvolle Geschichte

Die Grafen von Pückler-Limpurg erbauten sich in Gaildorf im Jahre 1778 ein stattliches Schloss. Dieses "Neue Schloss" wurde 1868 beim Stadtbrand zum ersten Mal und nach dem Wiederaufbau 1945 bei Kriegsende durch deutschen Beschuss zusammen mit der Stadtkirche endgültig zerstört.

Hingegen beherbergte das Alte Schloss, das die Kriegszeit ohne größere Schäden überstand, in den Nachkriegsjahren Flüchtlinge und ausgebombte Familien aus Gaildorf bzw. Umgebung. Mitte der 50er Jahre war im Wurmbrandsaal eine Textilfirma untergebracht. Mit Beginn der 70er Jahre begannen die Renovierungen im Alten Schloss. Sie dauern bis heute an. Die Räumlichkeiten werden nun als Vereinsräume, Ausstellungsräume und Wohnungen genutzt. Das Alte Schloss ist Teil des Stadtlebens. (nebenstehend ein Bild aus dem Schlosspark)

Exkurs: Die Schenken von Limpurg - Arbeitgeber des Christoph Stein

Die Geschichte der "Schenken von Limpurg" beginnt mit dem Bau der Limpurg bei Schwäbisch Hall durch Schenk Walter von Schüpf um das Jahr 1220. 10 Jahre später nennt er sich Walter "von Limpurg". Der Bezug der Schenken von Limpurg zu Gaildorf ist erstmals in einer Urkunde von 1260 nachgewiesen, in der Rabenoldus de Geilendorff, Angehöriger des hiesigen Rittergeschlechts, Zeuge des Schenken Walter ist. 1280 erleiden die Schenken von Limpurg eine Niederlage in Auseinandersetzung mit den Hallern, nachdem König Rudolf diese zugunsten der Haller entschieden hat. Sie bleiben aber der wichtigste Holzlieferant für die Salzsiederstadt Hall. 1286 gingen die Besitztümer der Ritter "de Geilendorff" nach deren Aussterben auf die Schenken von Limpurg über. Dazu gehörte auch die Burg, auf deren Grundmauern jetzt das Alte Schloss steht.

In der "Goldenen Bulle" Karls des V. aus dem Jahr 1356 wird den Schenken das Erbschenkenamt zugesichert. Das Schenkenamt ist ein hohes Hofamt, insbesondere der Staufer. Schenk, Truchsess, Kämmerer und Marschall sind engste Berater des Kaisers, sie bilden den Hof, d. h. die Regierung. Nach der Goldenen Bulle soll der Schenk bei feierlichen Reichstagen zu Pferd vor den Kaiser kommen, einen silbernen Pokal oder Becher mit einer Mischung von Wasser und Wein in den Händen, der dann absteigen und dem Kaiser den Pokal zum Trunke reichen soll. Dann soll der Schenk Pferd und Becher erhalten.

Im weiteren Verlauf, insbesondere nach der Verleihung der Stadtrechte im Jahr 1404, bauen die Schenken die Stadt aus. Vom Jahr 1482 bis zum Aussterben der beiden Linien der Schenken im Mannesstamm in den Jahren 1690 und 1713 ist Gaildorf Residenz der Schenken. Mit dem Mannesstamm erlischt auch die Erbfolge der Schenken. Die letzten erbberechtigten Söhne hinterließen zusammen 10 erbberechtigte Töchter. Es begann eine stetige Erbteilung der ehemaligen Reichsgrafschaft Limpurg. Aus allen Himmelsrichtungen gaben sich nun Grafen und Fürsten in Gaildorf ein Stelldichein. Jeder erhoffte einen nicht minderen Teil des riesigen Erbes übernehmen zu können. Vor allem der durch die Heirat verbundene Sitz im Reichstag und die somit erlangte relative Macht im Reiche waren für viele ein wichtiger Grund nach Gaildorf zu kommen. "Nachkommen" der Schenken wie z. B. die Pückler, die Bentheim, die Solms, die Waldeck und die Bentinck gaben der Stadt Gaildorf plötzlich ein buntes Aussehen. Doch im Schloss lebten Sie allesamt nicht mehr.

Wanderweg in Gaildorf, der möglicherweise auch zur Zeit von Christoph Stein, also um 1500 nicht viel anderes ausgesehen haben mag.


Brücke über die Kocher, die durch Gaildorf fließt.




 
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